OeBiX-Studie „Ökonomische Bildung in Deutschland“

Schlechtes Zeugnis für Deutschland bei der Ökonomischen Bildung

Ökonomische Bildung in Deutschland hat es seit jeher schwer – doch wie dramatisch der Mangel ist, zeigt erstmals die OeBiX-Studie zum Stand der Ökonomischen Bildung in Deutschland, die das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) an der Universität Oldenburg im Auftrag der Flossbach von Storch Stiftung erstellt hat. Die Wissenschaftler des IÖB haben zum einen den Stand der Ökonomischen Bildung an deutschen Schulen sowohl im gymnasialen als auch nicht-gymnasialen Bereich erhoben. Zum anderen haben sie erfasst, wie Ökonomische Bildung an den Hochschulen in den Lehramtsstudiengängen und über Professuren verankert ist. Die Studienergebnisse beider Untersuchungsgebiete fließen als Teilindizes in den Gesamtindex Ökonomische Bildung in Deutschland (OeBiX) ein.

Kein Bundesland erfüllt die Anforderungen für ein normales Nebenfach „Wirtschaft“
Das Ergebnis: Elf von 16 Bundesländern erfüllen im Gesamtindex OeBiX nicht einmal die Hälfte der Anforderungen, die für ein normales Nebenfach, so auch „Wirtschaft“ gelten müssten. Am besten schneiden in der OeBiX-Studie Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern ab, am schlechtesten Rheinland-Pfalz, Sachsen und das Saarland.

 

Ökonomische Bildung ist wichtiger Teil der Allgemeinbildung
„Ökonomische Bildung gehört zur Allgemeinbildung. Deshalb sollte sie von grundständig wirtschaftlich ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden, so dass junge Menschen auch auf diesem Gebiet fundiert auf das Leben nach der Schule vorbereitet sind“, sagt Verena von Hugo, Vorstand der Flossbach von Storch Stiftung. Und so sei begrüßenswert, wenn in Bundesländern, wie zuletzt in Nordrhein-Westfalen, das Schulfach „Wirtschaft-Politik“ gestärkt wird. „Aber es hilft nichts, wenn diese Fächer nicht inhaltlich gefüllt werden können, z. B. weil es an qualifizierten Lehrkräften mangelt. „An den Hochschulen beginnt das eigentliche Drama um die mangelhafte Ökonomische Bildung“, sagt Prof. Dr. Dirk Loerwald, vom Institut für Ökonomische Bildung, Oldenburg und wissenschaftlicher Leiter der Studie.

„Mit der OeBiX-Studie wollen wir den Verantwortlichen im Bildungssystem Impulse geben. Die OeBiX-Studie ist die Grundlage, auf der sich Lösungen für die Ökonomische Bildung im föderalen Bildungssystem entwickeln lassen, weil sie zeigt, wo es schon ganz gut läuft und wo überall noch Verbesserungspotenzial liegt“, sagt Kurt von Storch, Vorsitzender des Kuratoriums der Flossbach von Storch Stiftung.


Die Stiftung

Die gemeinnützige Flossbach von Storch Stiftung wurde 2006 mit dem Ziel gegründet, Bildung und Erziehung, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit jedes Einzelnen und zur Stabilität unserer Gesellschaft zu fördern. ​

Die Vision. Unser Antrieb ist die Vision einer starken und demokratischen Gesellschaft, in der jeder Mensch ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen und vorausschauend handeln kann. Dazu gehört Wirtschafts- und Finanzbildung als ein unentbehrlicher Bestandteil der Allgemeinbildung. ​

Die Mission. Wir machen uns dafür stark, die Wirtschafts- und Finanzbildung von Schülern, Studierenden und der breiten Bevölkerung zu fördern und zu verbessern. Denn wer Zusammenhänge versteht, kann kritische Fragen stellen, Plausibilitäten überprüfen und sich bewusst um seine wirtschaftliche Situation kümmern – heute und für die eigene Zukunft. Dazu braucht es kein Expertenwissen.​


„Gesellschaft und Wirtschaft sind keine Gegensätze, ganz im Gegenteil. Sie brauchen und befruchten einander. Das eine nicht ohne das andere. Umso wichtiger ist die Schule als Ort der Wissensvermittlung. Finanz- und Wirtschaftsbildung müssen einen höheren Stellenwert in Deutschland bekommen.“

Kurt von Storch
Gründer und Stifter
Flossbach von Storch Stiftung

„Ökonomische Bildung gehört zur Allgemeinbildung. Schule sollte sie durch grundständig wirtschaftlich ausgebildete Lehrkräfte vermitteln und junge Menschen auch auf diesem Gebiet fundiert auf das Leben nach der Schule vorbereiten.“

Verena von Hugo
Vorstand
Flossbach von Storch Stiftung


Herzlichen Glückwunsch: Die Sieger des Schülerwettbewerbs econo=me stehen fest

Die Gewinnerinnen und Gewinner des bundesweiten Schülerwettbewerbs econo=me stehen fest. Den ersten Platz gewinnen in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aus Weimar und Kassel. Der von der Flossbach von Storch Stiftung ausgerichtete Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie stellte Schülerinnen und Schülern die Frage: „In welcher Wirtschaftswelt wollen wir leben?“.

Der Wettbewerb forderte sie auf, sich mit unserer Wirtschaftsordnung auseinanderzusetzten und zu überlegen, ob und wie sich die Soziale Marktwirtschaft angesichts von Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und demografischer Entwicklung verändern muss. Die Formate der Wettbewerbsbeiträge reichten von Magazinen über Podcasts und Videos bis hin zu Webseiten und Games. Aus den eingereichten Beiträgen wählte die Jury die jeweils fünf besten Beiträge der Sekundarstufen I und II aus.

Die Sieger-Beiträge sind unter econo-me abrufbar. Die neue Runde des Schülerwettbewerbs econo=me 2022/23 startet Mitte August mit dem Thema Inflation.


Aktuell fördern wir ökonomische Allgemeinbildung in diesen Themenfeldern