In Thüringen gibt es neben dem Pflichtfach Sozialkunde die beiden Wahlpflichtfächer Wirtschaft-Umwelt-Europa sowie Wirtschaft-Recht-Technik für die Regelschule und Integrierte Gesamtschule. Die Verankerung der Ökonomischen Bildung in diesen Fächern variiert stark hinsichtlich des Umfangs und der inhaltlichen Breite. Während die Wahlpflichtfächer etwa die Hälfte bis zu neun Zehntel des Lehrplans für Ökonomische Bildung aufweisen, machen ökonomische Themen im Fach Sozialkunde nur etwa ein Sechstel aus.
An Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ist die Ökonomische Bildung im Fach Wirtschaft und Recht verankert. Die Lehrpläne beinhalten einen erheblichen Anteil an ökonomischen Inhalten und behandeln wesentliche Bereiche wie Unternehmen, Staat und internationale Wirtschaftsbeziehungen umfassend. Sowohl die Entrepreneurship Education als auch die finanzielle Bildung sind in allen Lehrplänen enthalten. In der Sekundarstufe I an Gymnasien sowie an Gemeinschaftsschulen kann außerdem das Fach Gesellschaftswissenschaften gewählt werden. Die Lehrpläne für dieses Fach umfassen zu knapp der Hälfte ökonomische Inhalte und fokussieren sich auf die privaten Haushalte und damit auf die Verbraucherbildung als zentrale Inhaltsbereiche. Dies geht u. a. auf Kosten betriebswirtschaftlicher Inhalte, die nur im geringen Umfang berücksichtigt sind.