OeBiX-Studie

OeBiX-Studie belegt positive Wirkung von Reformen

Die OeBiX-Studie zeigt, dass die Reformen in Sachen Ökonomische Bildung im Bildungswesen von NRW zu Verbesserungen führen, und sie deckt weitere Optimierungspotenziale auf.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat mit der Umbenennung des Schulfachs Politik/Wirtschaft und Einführung des Fachs „Wirtschaft/Politik“ in der Sekundarstufe I und Anhebung der Stundenzahl eine erste Reform hin zu mehr ökonomischen Bildungsinhalten an den allgemeinbildenden Schulen des Bundeslandes unternommen. Stellt sich die Frage, ob mit diesem Reformschritt auch eine messbare – idealerweise positive – Wirkung bei der Ökonomischen Bildung erzielt worden ist.

Mit der jüngst im Auftrag der Flossbach von Storch Stiftung vom IÖB erstellten OeBiX-Studie liegen nun erstmals quantifizierte Ergebnisse zum Stand der Ökonomischen Bildung in Deutschland vor. Auch ließen sich in einem Vorher-Nachher-Vergleich die Wirkung der bildungspolitischen Reformen im Bereich der Ökonomischen Bildung in NRW messen.

Verbesserungen und Optimierungspotenziale

Das Ergebnis ist eindeutig und zeigt, wo eine Verbesserung eingetreten ist, es zeigt gleichzeitig aber auch, wo nun weitere Reformschritte erfolgen sollten, um Ökonomische Bildung wie ein reguläres Nebenfach an Schulen und Hochschulen vollständig zu etablieren. Mit der Reform des Schulfachs „Wirtschaft/Politik“ zeigt sich ein deutlicher Anstieg im OeBiX-Gesamtindex, dessen beiden Teilindizes die Verankerung der Ökonomischen Bildung an Schule und Hochschule messen, um mehr als 10 Prozentpunkte auf 49,77 Prozent. Beim Blick auf die Teilindizes wir deutlich, dass die Verbesserungen allein den Reformbestrebungen an den Schulen geschuldet sind: Der Teilindex Schule legt von 38,13 Prozent auf 54,44 Prozent zu, während der Teilindex Lehrkräftebildung unverändert bei 40,43 Prozent verharrt.

Mehr Kontingentstunden an Schulen

In allen allgemeinbildenden Schulformen des Landes hat sich die Ausstattung der Ökonomischen Bildung mit Kontingentstunden zum Teil dramatisch gesteigert: So verdoppelte sich an der Realschule und am Gymnasium die Anzahl der entsprechenden Kontingentstunden (KS) auf fünf KS an der Realschule und vier KS am Gymnasium; auch an der Haupt-, der Sekundar- und der Gesamtschule stehen nach der Reform deutlich mehr KS zur Verfügung. Der Anstieg fällt hier aber nicht ganz so hoch aus, da auch schon vor der Reform der Anteil ökonomischer Bildung etwas höher war. Die OeBiX-Studie definiert ein vollständiges Nebenfach, wenn es unter anderem über sechs KS im Pflichtbereich verfügt, also das betreffende Fach in der Sekundarstufe I in drei Schuljahren mit jeweils zwei Unterrichtsstunden pro Woche und zwei KS im Wahlpflichtbereich unterrichtet werden.

Vor diesem Hintergrund hat NRW einen wichtigen Schritt in Richtung Nebenfach Wirtschaft gemacht, allerdings müsste dieser Weg in Zukunft konsequent weitergegangen werden. An den Hochschulen des Landes hat sich im ersten Schritt der Reformbemühungen noch keine Wirkung an den Hochschulen messen lassen. Allerdings haben im Juni dieses Jahres die betreffenden Landtagsausschüsse für Schule und Wissenschaft den Weg für eine Reform der betreffenden Lehramtsstudiengänge frei gemacht. Wenn diese umgesetzt wird, kann über den OeBiX-Teilindex Lehrkräftebildung künftig gemessen werden, welche Wirkung diese an den Hochschulen entfaltet hat.

Alle Ergebnisse der OeBiX-Studie: www.oebix-studie.de