Ein für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtendes eigenständiges Fach Wirtschaft gibt es in Mecklenburg-Vorpommern an keiner weiterführenden allgemeinbildenden Schulform. Allerdings können die Schülerinnen und Schüler in der gymnasialen Oberstufe ein eigenständiges Fach Wirtschaft wählen. Optimierungspotenziale gibt es in Mecklenburg-Vorpommern vor allem in der Wirtschaftslehrkräftebildung. So gibt es im ganzen Bundesland keine einzige wirtschaftsdidaktische Professur.
Beim Gesamtindex liegt Mecklenburg-Vorpommern im Mittelfeld (Platz neun).
Mecklenburg-Vorpommern liegt nicht nur im Gesamtindex der OeBiX-Studie mit einem Wert von 45,26 Prozent ziemlich genau im Bundesdurchschnitt (45,40 Prozent). Auch im Teilindex Schule ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Wert von 47,90 Prozent nah am Bundesdurchschnitt (48,50 Prozent). Ein ähnliches Bild auch im Teilindex Lehrkräftebildung. Hier schlägt Mecklenburg-Vorpommern den Bundesdurchschnitt (39,20 Prozent) leicht mit 39,97 Prozent.
Mecklenburg-Vorpommern schneidet in den Erhebungskategorien, die das Gymnasium betreffen, überdurchschnittlich ab. In der Einführungsphase der Sekundarstufe II konnte Mecklenburg-Vorpommern das Maß von zwei Kontingentstunden erfüllen. Auch in den Erhebungskategorien „Studiengänge Gymnasium“ und „Studiengänge nicht-gymnasial“ schneidet Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich ab. Bei den Professuren hingegen werden unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt.
Für die OeBiX-Studie wurde pro Bundesland und Schulform sowie Schulstufe jeweils ein Ankerfach für die Ökonomische Bildung im Pflichtbereich identifiziert. Da im Wahlpflichtbereich in einigen Fällen pro Schulform mehrere klar auf Wirtschaft fokussierte Wahlpflichtfächer angeboten werden können, wurden, anders als bei den Pflichtfächern, zum Teil auch mehrere Wahlpflichtfächer pro Schulform und -stufe in einem Bundesland bei den Berechnungen berücksichtigt. Diese Pflicht- und Wahlpflichtfächer stellen eine Berechnungsgrundlage für den OeBiX dar. Auf der Basis der jeweiligen behördlichen Dokumente (Lehrpläne, Verordnungen, Stundentafeln etc.) für die Sekundarstufen I und II wurden die für die jeweiligen Ankerfächer veranschlagten Kontingentstunden ermittelt. In einigen Stundentafeln sind die Kontingentstunden für mehrere Fächer in Summe angegeben, ohne dass der Anteil der einzelnen Fächer benannt ist. In diesen Fällen wurden die Kontingentstunden über den Durchschnitt ermittelt. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass die Fächer ggf. in unterschiedlich vielen Jahrgängen unterrichtet werden. Sind Mindeststunden für ein Fach angegeben, wurden diese zugrunde gelegt. Ökonomische Bildung ist in der Regel in einem Integrationsfach verankert. In diesen Fällen wurden die entsprechenden Curricula gesichtet, um den Anteil der ökonomischen Inhalte in dem Fach zu bestimmen. Entsprechend dieses Anteils wurde die Anzahl der Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung bestimmt.
Am Gymnasium stehen drei Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung zur Verfügung. Die nicht-gymnasialen Schulformen sind in Mecklenburg-Vorpommern mit einem geringeren Stundenkontingent an Ökonomischer Bildung ausgestattet. So erhalten die Schülerinnen und Schüler von Regional Schulen und Integrierten Gesamtschulen je 2,71 Kontingentstunden Ökonomische Bildung im Pflichtbereich.
In der gymnasialen Mittelstufe in Mecklenburg-Vorpommern schneidet die Ökonomische Bildung im Vergleich zu etablierten Nebenfächern nicht gut ab. Hier stehen im Pflichtbereich für die Ökonomische Bildung 3,04 Kontingentstunden zur Verfügung. Sowohl andere gesellschaftswissenschaftliche als auch die naturwissenschaftlichen Fächer sind zum Teil deutlich besser verankert. In der Sekundarstufe I der nicht-gymnasialen Schulformen liegt Ökonomische Bildung im Vergleich zu anderen etablierten Nebenfächern ebenfalls zurück. Dort stehen der Ökonomischen Bildung im Durchschnitt 2,71 Kontingentstunden zur Verfügung. Sowohl andere gesellschaftswissenschaftliche als auch die naturwissenschaftlichen Fächer sind zum Teil deutlich besser verankert.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine originär wirtschaftsdidaktische Professur in der Wirtschaftslehrkräftebildung für weiterführende allgemeinbildende Schulen.