Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt kommt in der OeBiX -Studie als bestes ostdeutsches Bundesland auf Rang fünf
Gute Verankerung der Ökonomischen Bildung vor allem in den nicht-gymnasialen Schulformen; an den Gymnasien gibt es Optimierungspotenzial, ebenso in der Wirtschaftslehrkräftebildung.

Sachsen-Anhalt belegt im OeBiX-Gesamtindex den fünften Platz. Das ist unter anderem auf die Verankerung der Ökonomischen Bildung in den nicht-gymnasialen Schulformen (Sekundarschule, Integrierte Gesamtschule und Gemeinschaftsschule) zurückzuführen. So gibt es in Sachsen-Anhalt an allen weiterführenden allgemeinbildenden Schulformen, außer am Gymnasium, ein eigenständiges Pflichtfach Wirtschaft. Auch in der Wirtschaftslehrkräftebildung für diese nicht-gymnasialen Schulformen ist Sachsen-Anhalt gut aufgestellt. An dem Hochschulstandort, an dem die Wirtschaftslehrkräftebildung für das Lehramt an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen (Sekundarstufe I) erfolgt, gibt es eine wirtschaftsdidaktische Professur. Auch sind wirtschaftswissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische Inhalte gut in diesem Studiengang verankert. Optimierungspotenziale gibt es hingegen bei der Ökonomischen Bildung am Gymnasium. Im wirtschaftsaffinen Pflichtfach an dieser Schulform (Sozialkunde) liegt der Anteil ökonomischer Inhalte bei ca. einem Drittel. Im Einklang damit spielen wirtschaftswissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische Inhalte in der gymnasialen Wirtschaftslehrkräftebildung in der Regel eine untergeordnete Rolle.

  • OeBiX-Studie Länderreport Sachsen-Anhalt
  • OeBiX-Studie Interview Sachsen-Anhalt - Prof. Dr. Robert Jahn

Sachsen-Anhalt erreicht in der OeBiX-Studie einen Wert von 50,96 Prozent 

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Sachsen-Anhalt belegt im Vergleich der Bundesländer den fünften Platz.

Sachsen-Anhalt erreicht in der OeBiX-Studie einen Wert von 50,96 Prozent 

Sachsen-Anhalt belegt im Vergleich der Bundesländer den fünften Platz.

Sachsen-Anhalt punktet in der Lehrkräftebildung

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Sachsen-Anhalt liegt nicht nur im Gesamtindex der OeBiX-Studie mit einem Wert von 50,96 Prozent knapp fünf Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt (45,40 Prozent). Auch im Teilindex Lehrkräftebildung erreicht Sachsen-Anhalt mit einem Wert von 64,47 Prozent einen deutlichen Vorsprung zum Bundesdurchschnitt (39,20 Prozent). Im Teilindex Schule liegt Sachsen-Anhalt mit 44,21 Prozent jedoch unter dem Bundesdurchschnitt (48,50 Prozent).

Sachsen-Anhalt punktet in der Lehrkräftebildung

Sachsen-Anhalt liegt nicht nur im Gesamtindex der OeBiX-Studie mit einem Wert von 50,96 Prozent knapp fünf Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt (45,40 Prozent). Auch im Teilindex Lehrkräftebildung erreicht Sachsen-Anhalt mit einem Wert von 64,47 Prozent einen deutlichen Vorsprung zum Bundesdurchschnitt (39,20 Prozent). Im Teilindex Schule liegt Sachsen-Anhalt mit 44,21 Prozent jedoch unter dem Bundesdurchschnitt (48,50 Prozent).

Defizite insbesondere bei der Verankerung am Gymnasium

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Sachsen-Anhalt erreicht in einigen Erhebungskategorien Werte, die zum Teil sehr deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen. Besonders augenfällig wird dies bei der Erhebungskategorien „Professuren nicht-gymnasial“, bei der Sachsen-Anhalt 100 Prozent erreicht. Generell schneiden Erhebungskategorien, die nicht gymnasiale Schulformen und Lehrkräftebildung betreffen, überdurchschnittlich ab.

Auffällig ist, dass Sachsen-Anhalt in allen Erhebungskategorien zur schulischen Verankerung der Ökonomischen Bildung am Gymnasium unterdurchschnittlich abschneidet. Dies betrifft neben der Erhebungskategorie „Sekundarstufe I Gymnasium“ auch die Kategorien „Einführungsphase“ und „Qualifikationsphase“. Und auch in der Erhebungskategorie „Studiengänge Gymnasium“ erzielt Sachsen-Anhalt nur unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Defizite insbesondere bei der Verankerung am Gymnasium

Sachsen-Anhalt erreicht in einigen Erhebungskategorien Werte, die zum Teil sehr deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen. Besonders augenfällig wird dies bei der Erhebungskategorien „Professuren nicht-gymnasial“, bei der Sachsen-Anhalt 100 Prozent erreicht. Generell schneiden Erhebungskategorien, die nicht gymnasiale Schulformen und Lehrkräftebildung betreffen, überdurchschnittlich ab.

Auffällig ist, dass Sachsen-Anhalt in allen Erhebungskategorien zur schulischen Verankerung der Ökonomischen Bildung am Gymnasium unterdurchschnittlich abschneidet. Dies betrifft neben der Erhebungskategorie „Sekundarstufe I Gymnasium“ auch die Kategorien „Einführungsphase“ und „Qualifikationsphase“. Und auch in der Erhebungskategorie „Studiengänge Gymnasium“ erzielt Sachsen-Anhalt nur unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Teilindex Schule

Schulfächer für die Ökonomische Bildung

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Für die OeBiX-Studie wurde pro Bundesland und Schulform sowie Schulstufe jeweils ein Ankerfach für die Ökonomische Bildung im Pflichtbereich identifiziert. Da im Wahlpflichtbereich in einigen Fällen pro Schulform mehrere klar auf Wirtschaft fokussierte Wahlpflichtfächer angeboten werden können, wurden, anders als bei den Pflichtfächern, zum Teil auch mehrere Wahlpflichtfächer pro Schulform und -stufe in einem Bundesland bei den Berechnungen berücksichtigt. Diese Pflicht- und Wahlpflichtfächer stellen eine Berechnungsgrundlage für den OeBiX dar. Auf der Basis der jeweiligen behördlichen Dokumente (Lehrpläne, Verordnungen, Stundentafeln etc.) für die Sekundarstufen I und II wurden die für die jeweiligen Ankerfächer veranschlagten Kontingentstunden ermittelt. In einigen Stundentafeln sind die Kontingentstunden für mehrere Fächer in Summe angegeben, ohne dass der Anteil der einzelnen Fächer benannt ist. In diesen Fällen wurden die Kontingentstunden über den Durchschnitt ermittelt. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass die Fächer ggf. in unterschiedlich vielen Jahrgängen unterrichtet werden. Sind Mindeststunden für ein Fach angegeben, wurden diese zugrunde gelegt.  Ökonomische Bildung ist in der Regel in einem Integrationsfach verankert. In diesen Fällen wurden die entsprechenden Curricula gesichtet, um den Anteil der ökonomischen Inhalte in dem Fach zu bestimmen. Entsprechend  dieses Anteils wurde die Anzahl der Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung bestimmt.

Teilindex Schule

Schulfächer für die Ökonomische Bildung

Für die OeBiX-Studie wurde pro Bundesland und Schulform sowie Schulstufe jeweils ein Ankerfach für die Ökonomische Bildung im Pflichtbereich identifiziert. Da im Wahlpflichtbereich in einigen Fällen pro Schulform mehrere klar auf Wirtschaft fokussierte Wahlpflichtfächer angeboten werden können, wurden, anders als bei den Pflichtfächern, zum Teil auch mehrere Wahlpflichtfächer pro Schulform und -stufe in einem Bundesland bei den Berechnungen berücksichtigt. Diese Pflicht- und Wahlpflichtfächer stellen eine Berechnungsgrundlage für den OeBiX dar. Auf der Basis der jeweiligen behördlichen Dokumente (Lehrpläne, Verordnungen, Stundentafeln etc.) für die Sekundarstufen I und II wurden die für die jeweiligen Ankerfächer veranschlagten Kontingentstunden ermittelt. In einigen Stundentafeln sind die Kontingentstunden für mehrere Fächer in Summe angegeben, ohne dass der Anteil der einzelnen Fächer benannt ist. In diesen Fällen wurden die Kontingentstunden über den Durchschnitt ermittelt. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass die Fächer ggf. in unterschiedlich vielen Jahrgängen unterrichtet werden. Sind Mindeststunden für ein Fach angegeben, wurden diese zugrunde gelegt.  Ökonomische Bildung ist in der Regel in einem Integrationsfach verankert. In diesen Fällen wurden die entsprechenden Curricula gesichtet, um den Anteil der ökonomischen Inhalte in dem Fach zu bestimmen. Entsprechend  dieses Anteils wurde die Anzahl der Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung bestimmt.

Kontingentstunden Ökonomische Bildung in wirtschaftsaffinen Ankerfächern der Sekundarstufe I (nur Pflicht)

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Mit vier Kontingentstunden im Pflichtbereich ist die Ökonomische Bildung in Sachsen-Anhalt an der Integrierten Gesamtschule am besten verankert. Es folgen weitere nicht-gymnasiale Schulformen. Die Sekundarschule sowie die Gemeinschaftsschule sind mit je 3,11 Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung im Pflichtbereich ausgestattet. In der Sekundarstufe I des Gymnasiums ist im Pflichtbereich eine Kontingentstunde für die Ökonomische Bildung vorgesehen. Schulformübergreifend lässt sich feststellen, dass Ökonomische Bildung in Sachsen-Anhalt im Pflichtbereich noch deutlich vom Maß für ein normales Nebenfachs von sechs Kontingentstunden im Pflichtbereich der Sekundarstufe I entfernt ist.

Kontingentstunden Ökonomische Bildung in wirtschaftsaffinen Ankerfächern der Sekundarstufe I (nur Pflicht)

Mit vier Kontingentstunden im Pflichtbereich ist die Ökonomische Bildung in Sachsen-Anhalt an der Integrierten Gesamtschule am besten verankert. Es folgen weitere nicht-gymnasiale Schulformen. Die Sekundarschule sowie die Gemeinschaftsschule sind mit je 3,11 Kontingentstunden für die Ökonomische Bildung im Pflichtbereich ausgestattet. In der Sekundarstufe I des Gymnasiums ist im Pflichtbereich eine Kontingentstunde für die Ökonomische Bildung vorgesehen. Schulformübergreifend lässt sich feststellen, dass Ökonomische Bildung in Sachsen-Anhalt im Pflichtbereich noch deutlich vom Maß für ein normales Nebenfachs von sechs Kontingentstunden im Pflichtbereich der Sekundarstufe I entfernt ist.

Fächervergleich anhand von Kontingentstunden Sekundarstufe I (nur Pflicht)

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Im Vergleich zu anderen etablierten Nebenfächern wird deutlich, dass Ökonomische Bildung im Pflichtbereich der Sekundarstufe I am Gymnasium mit dem geringsten Stundenumfang (eine  Kontingentstunde) verankert ist. Sowohl für andere gesellschaftswissenschaftliche als auch für die naturwissenschaftlichen Nebenfächer stehen teils deutlich mehr Kontingentstunden zur Verfügung, für das Fach Biologie die elffache und für das Fach Geschichte die zwölffache Unterrichtszeit. In der Sekundarstufe I der nicht-gymnasialen Schulformen liegt Ökonomische Bildung im Vergleich zu anderen etablierten Nebenfächern im Pflichtbereich ebenfalls zurück, jedoch ist der Abstand zwischen den Stundenkontingenten, mit denen die verschiedenen anderen Bildungsanliegen ausgestattet sind, geringer. So kommt die Ökonomische Bildung auf durchschnittlich 3,41 Kontingentstunden, während für Geschichte und Erdkunde jeweils 7,71 Kontingentstunden und für die naturwissenschaftlichen Fächer mindestens 4,76 Kontingentstunden (Chemie) vorgesehen sind.

Fächervergleich anhand von Kontingentstunden Sekundarstufe I (nur Pflicht)

Im Vergleich zu anderen etablierten Nebenfächern wird deutlich, dass Ökonomische Bildung im Pflichtbereich der Sekundarstufe I am Gymnasium mit dem geringsten Stundenumfang (eine  Kontingentstunde) verankert ist. Sowohl für andere gesellschaftswissenschaftliche als auch für die naturwissenschaftlichen Nebenfächer stehen teils deutlich mehr Kontingentstunden zur Verfügung, für das Fach Biologie die elffache und für das Fach Geschichte die zwölffache Unterrichtszeit. In der Sekundarstufe I der nicht-gymnasialen Schulformen liegt Ökonomische Bildung im Vergleich zu anderen etablierten Nebenfächern im Pflichtbereich ebenfalls zurück, jedoch ist der Abstand zwischen den Stundenkontingenten, mit denen die verschiedenen anderen Bildungsanliegen ausgestattet sind, geringer. So kommt die Ökonomische Bildung auf durchschnittlich 3,41 Kontingentstunden, während für Geschichte und Erdkunde jeweils 7,71 Kontingentstunden und für die naturwissenschaftlichen Fächer mindestens 4,76 Kontingentstunden (Chemie) vorgesehen sind.

Teilindex Lehrkräftebildung

Situation der Wirtschaftslehrkräftebildung heterogen

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An der Universität in Magdeburg gibt es zwar eine wirtschaftsdidaktische Professur. Diese ist aber nicht für das Fach Sozialkunde zuständig, sondern nur für Wirtschaft bzw. Wirtschaftslehre. An den anderen Hochschulen in Sachsen-Anhalt, an denen für wirtschaftsaffine Fächer ausgebildet wird, gibt es hingegen keine wirtschaftsdidaktischen Professuren. 

Teilindex Lehrkräftebildung

Situation der Wirtschaftslehrkräftebildung heterogen

An der Universität in Magdeburg gibt es zwar eine wirtschaftsdidaktische Professur. Diese ist aber nicht für das Fach Sozialkunde zuständig, sondern nur für Wirtschaft bzw. Wirtschaftslehre. An den anderen Hochschulen in Sachsen-Anhalt, an denen für wirtschaftsaffine Fächer ausgebildet wird, gibt es hingegen keine wirtschaftsdidaktischen Professuren. 

„Es braucht spezifische, wirtschaftswissenschaftlich fundierte Angebote.“

Prof. Dr. Robert Jahn

Professor für Wirtschaftsdidaktik und Didaktik der ökonomischen Bildung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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